Unverzeihlich: Die deutschen Fußballfrauen singen mit Wolfgang Petry EM-Hymne

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Unverzeihlich: Die deutschen Fußballfrauen singen mit Wolfgang Petry EM-Hymne

Unverzeihlich: Die deutschen Fußballfrauen singen mit Wolfgang Petry EM-Hymne

Der 73-jährige Schlagerstar singt mit der Frauen-Nationalmannschaft seinen Hit „Verlieben, verloren, vergessen, verzeih’n“. Hätte man das anders lösen müssen?

Juni 2025 in Bayern: Schlagerstar Wolfgang Petry singt mit den Spielerinnen der Frauen-Nationalmannschaft im Trainingslager. Adidas ist auch mit von der Partie.Yuliia Perekopaiko/DFB

Zum Auftaktspiel der DFB-Frauen gegen Polen am Freitag soll zum ersten Mal die „Hymne“ gespielt werden, die die Fußballfrauen mit dem Schlagerstar Wolfgang Petry für das Turnier aufgenommen haben: Eine neue Version seines bekanntesten Hits „Verlieben, verloren, vergessen, verzeih’n“ als offizieller Team-Song der EM 2025.

Das ist natürlich nicht besonders cool. Aber es macht auf eine seltsame Art doch gute Laune. Warum ist das so? Für die Stürmerin Laura Freigang bedeutet es gar einen „Fiebertraum der besten Art“.

Frauenfußball erfreut sich global seit einigen Jahren großer Beliebtheit. Weil er sich enorm weiterentwickelt hat. Und auch, weil er auf viele authentischer, „bodenständiger“ und deswegen sympathischer wirkt als die vom Kapitalismus total durchdrungene Männervariante. Die Frauen erinnern auch in ihren medialen Äußerungen öfters an die gute alte Zeit, als auch ihre männlichen Pendants noch von Beratern unabhängiger einfach mal gesagt haben, was sie denken.

Bei den Männern singt schon lange keiner mehr. 1974 haben die Spieler der Nationalmannschaft zur WM erstmals gemeinsam den Song „Fußball ist unser Leben“ intoniert. Unvergessen vier Jahre später „Buenos Dias Argentina“, das Udo Jürgens mit der Mannschaft im Chor einspielte. Bis 1994 nahmen sie im Vorfeld der WM Alben auf. Und ja, das hörte genau dann auf, als das große Geld in den kleinen Fußballzirkus gespült wurde. Als Fußball Kommerz wurde und Pop, da hörte es mit dem schönen Singen auf.

Wir hoffen also, dass die Frauen noch lange singen, dass ihre Beraterinnen und Berater sie nicht davon abhalten werden, und wir hoffen aber auch, dass sie vielleicht mal ein ganz neues und eigenes Lied aus unserer Gegenwart singen werden, und nicht mit dem seit 2006 schon in Musikerrente sich befindlichen 73-jährigen Petry. Zum Beispiel mit Nina Chuba. Oder Shirin David.

Berliner-zeitung

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