Historisches Wimbledon-Debakel: Anisimova geht im Finale gegen Świątek unter

Das ist eine historische Finalschmach für Amanda Anisimova. Die US-Amerikanerin verliert das Wimbledon-Endspiel gegen Iga Swiatek ohne einen einzigen Spielgewinn.
Amanda Anisimova konnte einem nur leidtun. Die US-Amerikanerin spielt am Samstag ihr erstes Grand-Slam-Endspiel - und geht dabei chancenlos gegen die Polin Iga Swiatek unter. 0:6, 0:6 heißt es am Ende. Nicht ein einziges Spiel geht an die 23-Jährige.
Es ist ein historisches Debakel. Zuletzt endete 1911 ein Finale von Wimbledon ohne Spielgewinn. Vor 114 Jahren verlor Dora Boothby gegen ihre englische Landsfrau Dorothea Lambert-Chambers klar nach zwei Sätzen. In der Open-Ära war dies beim London-Klassiker noch nie der Fall. Einzig Steffi Graf gelang 1988 dieses Kunststück im Finale bei den French Open gegen Natasha Zvereva. Bei den US Open und den Australian Open gab es eine derartige Machtdemonstration noch nie.
Der Frust und die Verzweiflung waren der Amerikanerin auf dem heiligen Rasen von Wimbledon anzusehen. Immer wieder musste sie schon während des Matches gegen die Tränen kämpfen. Bei der Siegerehrung ließ sie ihrer Enttäuschung freien Lauf.
Während sie sich bei den Fans bedankte und entschuldigte, stockte immer wieder ihre Stimme. „Danke euch allen, die ihr mich unterstützt habt. Auch wenn ich heute keine Energie mehr hatte, ihr wart für mich da.“ Immerhin konnte sie kurz darauf schon wieder lächeln und die Situation mit Humor nehmen.

Die Polin Swiatek hingegen hat ihren ersten Wimbledon-Titel gewonnen. In einem komplett einseitigen Finale über nur 57 Minuten verpasste sie ihrer überforderten Gegnerin die Höchststrafe.
Für Swiatek ist es bereits der sechste Grand-Slam-Titel ihrer Karriere. Sie ist die einzige Spielerin der Profitennis-Geschichte neben Margaret Court und Monica Seles, die ihre ersten sechs Grand-Slam-Finals für sich entscheiden konnte. Swiatek gewinnt neben dem Titel auch 3,47 Millionen Euro (3 Millionen britische Pfund).
Dankbar nahm Swiatek die Trophäe von Prinzessin Kate entgegen und lauschte der Gratulation der Schirmherrin des Turniers. „Das ist super surreal“, sagte Swiatek und richtete sich an Anisimova. „Egal, was heute passiert ist. Du kannst stolz auf deine Arbeit sein. Ich hoffe, wir spielen noch viele Finals gegeneinander.“
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