Schockierende Szenen in Chicago: Tränengas trifft Kinder und Protestierende

Eine Verfolgungsjagd eskalierte auf Chicagos South Side: Bundesbeamte setzten Tränengas gegen Protestierende ein. Gouverneur Pritzker zeigt sich entsetzt und spricht von einem „abscheulichen“ Vorgehen.
Ein Verfolgungsjagt führte am Dienstag auf Chicagos South Side zu einer Festnahme durch die Border Patrol und dem Einsatz von Tränengas gegen Protestierende. Laut dem Department of Homeland Security (DHS) war der Fahrer eines Fahrzeugs, der verdächtigt wurde, sich illegal im Land aufzuhalten, vor den Beamten geflohen, nachdem er ein Fahrzeug der Border Patrol gerammt hatte. Die Verfolgung endete, als der Fahrer anhielt und zu Fuß fliehen wollte, so „AP“.
Während der Festnahme bildete sich eine Menschenmenge. Laut dem DHS setzten die Beamten daraufhin „Methoden zur Kontrolle der Menge“ ein. Die Polizei von Chicago bestätigte den Einsatz von Tränengas durch Bundesbeamte. Auf Videoaufnahmen von „ABC7“ ist zu sehen, wie Beamte Tränengasgranaten in die Menge werfen. Der aufsteigende Rauch zwang die Menschen zum Rückzug, auch 13 Polizisten waren dem Gas ausgesetzt.
Illinois Gouverneur JB Pritzker kritisierte den Einsatz scharf. „Ich habe so etwas noch nie in den Vereinigten Staaten gesehen“, sagte er und bezeichnete den Umgang mit Protestierenden als „abscheulich“.

Bereits am Wochenende hatten Bundesbeamte Tränengas im Stadtteil Albany Park eingesetzt. Anfang des Monats warfen sie Granaten aus einem Fahrzeug nahe eines Supermarkts auf Chicagos West Side. Andrew Denton berichtete der „Associated Press“, dass er dort von Tränengas getroffen wurde, während er Mittagessen holen wollte. Auch Kinder einer benachbarten Schule seien betroffen gewesen.
Die Vorfälle sind Teil einer breiteren Protestwelle gegen die verschärfte Einwanderungspolitik der USA. Aktivisten fordern unter anderem eine Ausweitung der „Sanctuary City“-Schutzmaßnahmen in Illinois.
„Sanctuary Cities“ sind Städte in den USA, die Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus schützen, indem sie die Zusammenarbeit lokaler Behörden mit der Einwanderungsbehörde ICE einschränken. Schutzmaßnahmen basieren oft auf Gesetzen wie dem Trust Act, der in einigen Bundesstaaten wie Illinois gilt. Der Trust Act verbietet es staatlichen und lokalen Behörden, mit ICE zusammenzuarbeiten, es sei denn, es liegt ein richterlicher Beschluss vor.
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