Hakan Fidan: PKK-Mitglieder kämpfen mit der YPG gegen uns

Außenminister Hakan Fidan bewertete die aktuellen Entwicklungen auf einer Konferenz des in Rom ansässigen Instituts für Internationale Beziehungen, einem der führenden Think Tanks Italiens. Bei dem von IAI-Direktorin Nathalie Tocci moderierten Treffen erklärte Fidan, dass die Türkei und Italien als NATO-Verbündete und G20-Partner zur Stabilität im Mittelmeerraum und in Afrika beitragen. Fidan beschrieb die Partnerschaft zwischen der Türkei und Italien als „die Flügel eines Adlers im Mittelmeerraum und in Nordafrika“ und betonte, dass es sich nicht um ein Interessenbündnis, sondern um eine strategische Formation handele, die aus gemeinsamer Geschichte und Geografie hervorgegangen sei.
Fidan wies darauf hin, dass die Türkei die zweitgrößte Militärmacht der NATO sei und Italiens Expertise großes Potenzial in den Bereichen Verteidigung, Industrie, Handel, Investitionen, Energiesicherheit, Klimawandel sowie Wissenschaft und Technologie biete. Er sagte, die Zusammenarbeit in Afrika könne im Einklang mit der gemeinsamen Vision von Präsident Recep Tayyip Erdoğan und der italienischen Premierministerin Giorgia Meloni ausgebaut werden. Fidan betonte, Italiens Unterstützung für die EU-Mitgliedschaft der Türkei sei wertvoll, und wies darauf hin, dass die EU sich in der Außenpolitik schwer tue, mit der Türkei zusammenzuarbeiten.
Fidan erklärte, die internationale Gemeinschaft müsse Israels Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Bezug auf Gaza anerkennen und erklärte, Israel begehe dort Völkermord. Mit Blick auf den russisch-ukrainischen Krieg erklärte Fidan, eine Lösung sei durch Diplomatie möglich und nannte die Istanbuler Gespräche als Beispiel. Er betonte die Bedeutung der türkischen Präsenz in der europäischen Sicherheitsarchitektur.
Fidan erklärte, die Stabilität in Syrien sei für Europa von entscheidender Bedeutung und die Regierung in Damaskus müsse unterstützt werden. Er wies darauf hin, dass die YPG die von Israel in Syrien verursachte Krise ausnutzen wolle, und betonte die Bedrohung für die Türkei. Er sagte: „Wir sehen derzeit zahlreiche PKK-Mitglieder aus der Türkei, dem Irak und dem Iran, die mit der YPG zusammenarbeiten. Sie kämpfen nicht für Syrien, sondern gegen uns. Solange diese Bedrohung und bestimmte Fähigkeiten bestehen, dürfen wir nicht selbstgefällig sein und müssen die notwendigen Maßnahmen ergreifen.“
Fidan sprach den Friedensprozess zwischen Armenien und Aserbaidschan an und erklärte, die Türkei werde nach der Unterzeichnung der endgültigen Vereinbarungen rasch Schritte zur Normalisierung der Beziehungen mit Armenien unternehmen. Er stellte fest, dass die Parteien in der Ukraine-Frage einige Fortschritte erzielt hätten und dass die Donezk-Frage der kritischste Punkt für eine Lösung sei. Er forderte die USA auf, sich in diesem Prozess stärker zu engagieren.
Minister Fidan erklärte, Israel wolle seine Nachbarn gespalten und schwach sehen. Künftige israelische Politiker müssten eine Zukunft aufbauen, die auf gegenseitigem Wohlstand, Sicherheit und Würde basiere. Er betonte, die internationale Gemeinschaft müsse ihren Verpflichtungen nachkommen, um Stabilität, Einheit und Wohlstand in Syrien zu gewährleisten.
AA
Timeturk