Das Bildungsministerium und die CAF unterzeichnen eine neue Allianz zur Stärkung der Bildungsinfrastruktur des Landes.
Das kolumbianische Ministerium für Nationale Bildung und die Entwicklungsbank Lateinamerikas und der Karibik (CAF) gaben die zweite Phase ihrer strategischen Allianz zur Transformation der Bildungsinfrastruktur in Kolumbien bekannt. Die Fortschritte wurden am 8. November in Santa Marta vorgestellt, wobei die Übergabe technischer Leitfäden im Vordergrund stand. Diese Leitfäden dienen der Optimierung, Beschleunigung und Standardisierung der Prozesse zum Bau und zur Verbesserung von Bildungseinrichtungen im ganzen Land.
Bildungsminister Daniel Rojas Medellín erklärte, diese neue Phase setze einen Kooperationsprozess fort, der darauf abziele, die historisch gewachsenen Defizite in der Schulinfrastruktur zu beheben. „Wir beginnen die zweite Phase der Unterstützung, die das kolumbianische Bildungsministerium von der CAF erhalten hat, um die Bildungsräume in Kolumbien zu verbessern. Das Land steht vor einem enormen strukturellen Defizit: 60 Prozent der Schulen haben keinen Internetanschluss, 85 Prozent verfügen nicht über barrierefreie Infrastruktur für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, und 41 Prozent wurden seit über 40 Jahren nicht grundlegend saniert“, sagte er.
Rojas Medellín betonte außerdem, dass diese Allianz über die finanzielle Komponente hinausgeht und mit der partizipativen Entwicklung des Zehnjahres-Bildungsplans 2026–2036 verknüpft ist. „Dies ist nicht nur eine finanzielle Investition, sondern eine Investition in Leben, Frieden und die Kinder Kolumbiens. Deshalb fließen diese zweite Phase und die heute erhaltenen technischen Leitlinien in den Prozess der Ausarbeitung des neuen Zehnjahres-Bildungsplans ein, denn der Bau besserer Schulen ist gleichzeitig der Aufbau des Landes, von dem wir träumen“, erklärte sie.
Sergio Díaz-Granados, CEO der CAF , bekräftigte seinerseits das Engagement der Bank für die Bildungsentwicklung des Landes und betonte, dass diese Kooperation mit einer Anfangsinvestition von 80 Millionen US-Dollar bereits konkrete Fortschritte bei der Modernisierung der Schulinfrastruktur im ländlichen wie im städtischen Raum zeige. „Diese Partnerschaft zielt darauf ab, den Bildungssektor in Regionen zu stärken, in denen die Infrastruktur die größten Herausforderungen darstellt. Wir wollen, dass Schulen sichere, zugängliche und qualitativ hochwertige Orte für alle kolumbianischen Kinder und Jugendlichen sind“, erklärte er.
Hierfür werden die Technischen Richtlinien für modulare Systeme zur Entwicklung der Bildungsinfrastruktur in Kolumbien (SUMA) verwendet. Diese Richtlinien wurden als innovatives Instrument vorgestellt, das die Planung und den Bau replizierbarer, an die geografischen und klimatischen Bedingungen des Landes anpassbarer Bildungsräume ermöglicht. Ihr Ziel ist die Standardisierung technischer Prozesse, die Reduzierung von Bauzeit und -kosten sowie die Erleichterung der Umsetzung nachhaltiger Lösungen in ländlichen oder schwer zugänglichen Gebieten.
Das SUMA-Modell entstand aus den Erfahrungen der ethnisch-pädagogischen Einrichtung Puerto Saija im Dorf Los Brazos in der Gemeinde Timbiquí (Cauca). Dort implementierte CAF ein modulares System mit äußerst robusten, leicht montierbaren Strukturen, das unter aktiver Beteiligung der Bevölkerung Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen wie Wasser, Sanitäranlagen und Energie ermöglicht. Aufbauend auf diesem Pilotprojekt entwickelten das Ministerium und CAF ein replizierbares Modell, das Qualität, Nachhaltigkeit und kulturelle Angemessenheit in verschiedenen Kontexten im ganzen Land gewährleistet.
Fortschritt und Prognose des Programms Während der ersten Phase der Allianz erzielten das Ministerium und die CAF Fortschritte bei der Umsetzung des Programms zur Transformation von Bildungsumgebungen und -räumen, einer Kreditmaßnahme, die zur Modernisierung von Schulen als Zentren des Gemeinschaftslebens auf Vorschul-, Grundschul-, Mittel- und Hochschulniveau beiträgt.
Im Rahmen dieses Programms wurden 2025 mit Unterstützung des Fonds zur Finanzierung der Bildungsinfrastruktur (FFIE) 70 Bildungseinrichtungen in den Departements Cauca, Nariño, Chocó und Valle del Cauca renoviert. Diese Projekte haben zu einer umfassenden Verbesserung der Schulbedingungen in der kolumbianischen Pazifikregion geführt, einer der am stärksten von Ungleichheit und Infrastrukturmängeln betroffenen Gebiete.
Im Hochschulbereich wurde die Strategie durch die Initiative „Hochschulbildung in deiner Schule“ umgesetzt, die mindestens vier neue Infrastruktur- und Ausstattungsprojekte priorisiert. Ziel ist es, die Hochschulbildung näher an die lokalen Gemeinschaften heranzuführen, damit junge Menschen ihr Studium fortsetzen können, ohne ihre Region verlassen zu müssen.
Ziel des Bündnisses ist es, Schulen nicht nur zu Lernorten, sondern auch zu Räumen für gesellschaftliches Engagement und Wandel zu machen, angepasst an die Gegebenheiten und Bedürfnisse der jeweiligen Region. „Wir wollen, dass Schulen sichere, zugängliche und qualitativ hochwertige Orte für alle kolumbianischen Kinder und Jugendlichen sind“, betonte Díaz-Granados und hob damit den inklusiven Charakter des Programms hervor.
Laut Minister Rojas Medellín stellt die Zusammenarbeit mit der CAF einen entscheidenden Schritt hin zu einer territorial und menschenorientierten Bildung dar: „Bessere Schulen zu bauen bedeutet auch, das Land zu gestalten, von dem wir träumen.“ Mit der Umsetzung des SUMA-Modells und der Fortführung des Programms zur Transformation von Bildungsumgebungen und -räumen bewegt sich das Land hin zu einer modernen, nachhaltigen Schulinfrastruktur, die der umfassenden Entwicklung seiner Gemeinschaften dient.
eltiempo



